Die diesjährige Hauptversammlung fand am Mittwoch 26. Juni statt.
Programm:
Programmflyer zum Download (PDF)
Begleitveranstaltung zur HV:
Referat zum Thema „Die Sprachentwicklung unter erschwerten Umständen“
Thurgau macht vorwärts!
Es war eine besonders wertvolle und informative Veranstaltung zur Jahresversammlung des Vereins Kinderrechte Ostschweiz, im «Rheinspringen» St. Gallen.
Die Sprache, unsere wichtigste Verständigungsmöglichkeit, trifft heute oft auf erschwerte Umstände, um sich insbesondere bei Kindern natürlich zu entwickeln: Internet, Bildschirme aller Art schon für Kleinkinder, Flüchtlingsströme und Migration, Fremdsprachen an allen Ecken.
Ängste vor Verlassenwerden der Kinder durch furchterregende Filme, bei sich ständig streitenden Eltern, ebenso durch Mütter und Väter, die mit Davonlaufen drohen, können Kinder sprachlos bis sprachbehindert werden lassen. Ebenso sind Kriegswirren, schockierende Erlebnisse, Existenzangst der Eltern Gründe für Sprach und Sprechstörungen wie z.B. das Verstummen und Stottern.
Im Thurgau ist ein Paradigmenwechsel in Gang. Früher waren es die Sprachfehler, die zu Therapien führten, heute sind es die Möglichkeiten bei jedem Kind, mit seinen Ressourcen seine Ausdrucksweise zu verbessern und zu entfalten. Da gibt es auch keine Wartelisten bei den Sprachschulen; idealerweise vor oder noch in der Kindergartenzeit. Ein obligatorisch auszufüllender Fragebogen der Universität Basel an die Eltern gibt vorschulisch mehr Klarheit. Die Kinder werden vom Schulpsychologischen Dienst den Sprachheilklassen mit 8 bis 10 Kindern (durchschnittlicher Verbleib 3 bis 4 Jahre) zugewiesen. Diese weisen einen Anteil von 60-70 % Flüchtlingskinder auf. Sie lernen in kurzer Zeit in diesem frühkindlichen Alter automatisch Deutsch und schätzen den Schonraum. Passende Lieder und Musik sind wertvolle und angenehme Hilfsmittel für gute Gefühle und ständige Sprachverbesserung. Die Anforderungen an die Lehrpersonen sind enorm hoch.
Das langjährige, insbesondere für Kinder und Jugendliche sehr wertvolle aktive Vorstandsmitglied Hanna Mäder wurde verdankt und verabschiedet. Neu wurde Beatrice Vogt, eine pädagogisch sehr erfahrene Frau, einstimmig in den Vorstand gewählt. Die pensionierte Lehrerin hat bereits in ihrer bisherigen Mitarbeit für den Verein gewinnbringend ihre Fachkompetenz eingebracht.